Der beste Saugroboter im Test war bislang der Roborock S50 (alias Roborock S5 / S55). Jetzt hat der Hersteller mit dem Roborock S6 einen nochmals verbessertes Modell auf den Markt gebracht. Der neue Roborock S6 wird jetzt auch ganz offiziell in Deutschland angeboten. Wir haben in den letzten Wochen ausgiebig getestet was sich geändert hat und was der neue Roborock S6 wirklich kann. In diesem Test erfahrt Ihr auch ob sich der Aufpreis oder sogar Umstieg auf das neue Modell lohnt.
Roborock wirklich die Tochter von Xiaomi?
Der Saugroboter Roborock hat inzwischen den Saugroboter-Markt richtig in Bewegung gebracht. Er ist momentan ohne Zweifel einer der leistungsstärksten Saugroboter auf dem Markt überhaupt, dennoch ist er vergleichsweise günstig. Genauer gesagt hat diese neue Generation von Saugrobotern bereits mit dem Xiaomi Mi-Roboter (siehe Testbericht) angefangen, dieser Saugroboter setzte neue Maßstäbe im Saugroboter-Bereich und ist auch heute noch ein echtes Preisschnäppchen. Was viele inzwischen wissen, der Xiaomi Mi Roboter wurde von der Firma Roborock entwickelt und gebaut, er wurde nur dann von Xiaomi vermarktet. Der eigentlich Roborock S5 (alias S50) war dann ein weiterer verbesserter Saugroboter der dem Xiaomi Mi-Roboter etwas ähnelt, aber unter anderem auch eine Wischfunktion besitzt und höhere Türschwellen überwinden kann. Dieses Modell wird aber von Roborock selbst vermarktet. Er ist also nicht der wirkliche Nachfolger des Xiaomi Mi, auch wenn man es indirekt so sehen kann. Xiaomi vermarktet als offiziellen Nachfolger zum Xiaomi Mi inzwischen das neue Modell Xiaomi Mijia 1S*, welches neben der bekannten Laser-Sensorik auch noch eine Kamera besitzt.
Der neue Roborock S6 ist jetzt der wirkliche Nachfolger des Roborock S5 (alias S50 oder fälschlicher Weise oft „Xiaomi Roborock“ genannt), also auch er wurde von der Firma Roborock gebaut und vermarktet. Er wird derzeit u.a. über Cyperport*, Gearbest* und Amazon* angeboten. Einen Preisvergleich findet Ihr auch unten in diesem Test.
Zum Teil kann man in der Presse nachlesen, dass Roborock die Tochter von der bekannten Firma Xiaomi sei, aber auch dieses stimmt nach unserer Information nicht so ganz. Um mit den Gerüchten etwas aufzuräumen haben wir einfach mal nachgefragt und folgende Information erhalten: „Es wird häufig erwähnt, dass wir ein Tochterunternehmen von Xiaomi sind. Das ist so in der Form nicht ganz richtig. Es stimmt, dass Xiaomi in uns investiert hat und wir partnerschaftlich im Rahmen einer ODM-Vereinbarung zusammenarbeiten. Wir sind aber dennoch ein eigenständiges Unternehmen mit eigenen Produkten wie z. B. dem Roborock S6. Oft werden wir als „Xiaomi-Tochter“ erwähnt – was in der Form nicht richtig ist. Roborock ist ein eigenständiges Unternehmen mit eigenen Produkten. Und wir sind sehr dankbar, wenn die Marken „Xiaomi“ und „Roborock“ als eigenständig betrachtet werden“
Roborock S6 – Was ist neu, was hat sich geändert?
Um es gleich vorweg zu sagen, gravierende Änderungen darf man beim neuen Saugroboter Roborock S6* nicht erwarten, es ist vielmehr eine leicht verbesserte Version des Roborock S5. Warum sollte man ein erfolgreiches Gerät, das in vielen Empfehlungslisten und Tests ganz oben steht auch von Grund auf neu entwickeln? Neben kleinen Hardware-Änderungen, auf die ich noch zu sprechen kommen werde, wurde vornehmlich die Software und die App-Funktionen erweitert.
Roborock S6
Roborock S5
Roborock S6 erkennt jetzt Räume
Besonders interessant sind jetzt die Raum-Unterteilungen. Eine Karte der Wohnung konnte der Roborock ja schon immer live erstellen, jetzt kann er die Karte aber auch in Räume unterteilen und zwar automatisch und manuell.
Möchte man nicht die ganze Wohnung vom Roborock Roboter saugen oder auch nass wischen lassen, so kann man jetzt einfach einen oder auch mehrere Räume per Klick selektieren und auf Reinigen klicken. Der Roboter fährt dann gezielt in die selektierten Räume, saugt oder wischt diese und fährt dann ganz gezielt zur Ladestation zurück. Bislang war das so nicht möglich, man konnte beim Roborock S5 bislang nur Reinigungsbereiche und Sperrbereiche definieren. Damit kann man zwar den gleichen Zweck erreichen, es war aber deutlich umständlicher. So bequem wie es jetzt möglich ist, konnte es bislang eigentlich nur der 360 S5 oder Ozmo 930, die waren aber bei der Reinigungsleistung deutlich schwächer. Das Interessante ist, dass man die Selektion der Räume jetzt sogar bei der Timer-Programmierung nutzen kann. Man kann also jetzt auch einzelne entfernte Räume gezielt zu bestimmten Zeiten per Timer reinigen lassen.RaumauswahlGezielte Anfahrtund EinzelraumreinigungAuch im Timer kann man einzelne Räume markieren
Die Karte wird wie zuvor während der ersten Reinigungsfahrt erstellt und bleibt dann dauerhaft erhalten. Hat man anfangs nicht gleich alle Räume saugen lassen, so wird die Karte automatisch erweitert wenn der Roboter bemerkt dass der Raum noch nicht in der Karte gespeichert ist. Irgendwann hat man also die komplette Karte einer Etage gleich nach dem Start der App parat. In der unteren Bilderfolge sieht man wie erstmalig eine Karte für mehrere Räume aufgezeichnet wird, zu diesem Zeitpunkt war der neue „Kartenspeichermodus“ noch nicht aktiviert.
Auch die Raumaufteilung erfolgt gewöhnlich automatisch, die App stellt dann jeden Raum in einer unterschiedlichen Farbe dar. Gewöhnlich klappt diese Unterteilung sehr gut und genau an der Türkante. Ist man mit der Aufteilung nicht ganz zufrieden, kann man diese aber in der App jederzeit manuell abändern. Man kann Räume manuell auftrennen oder zu einem großen Raum vereinen. Alle Änderungen werden stets gespeichert und bleiben dauerhaft erhalten.
Um die neuen Raumfunktionen nutzen zu können, muss der sogenannte „Kartenspeichermodus“ erst einmalig aktiviert werden, danach werden bereits gescannte Karten in Räume aufgeteilt. Wie man im unteren Bild sieht, hat der Roborock S6 hier versehendlich zwei Räume zusammengefügt, das lag allerdings nur daran das er in dem einen Raum noch nie gefahren war und diesen nur durch die Tür gesehen hat. Man sieht auch in den Bildern wie man nachträglich manuell die Aufteilung nach eigenen Wünschen verändern kann.Neue Raumfunktionen aktivierenAutomatische RaumaufteilungKartenwiederherstellungRauRaumauswahl
Roborock S6 mehrere Karten sind noch nicht möglich
Die neuen Raumfunktionen sind sehr hilfreich, schade ist lediglich dass noch nicht wirklich mehrere Karten verwaltet werden können. Es werden zwar Backup-Karten zusätzlich gesichert und man kann auch jederzeit eine ältere Backup-Karte wiederherstellen, jedoch ist das keine echte Kartenverwaltung wie man sie beispielsweise vom 360 S5 her kennt. Beim Roborock S6 kann man also keine unterschiedlichen Karten für mehrere Etagen verwalten, das ist noch ein kleiner Nachteil. Dennoch kann man natürlich auch mit dem Roborock andere Umgebungen und Etagen reinigen. Wenn man andere Etagen reinigt, so gab es während der Testzeit ein etwas unterschiedliches Verhalten beim Roborock S6. Normalerweise erkennt der Roborock eine neue Umgebung und zeichnet dann eine neue Karte. Wird er dann zurück an die Ladestation in der eigentlichen Etage gestellt, so wird automatisch wieder die alte Karte wiederhergestellt. Es kam aber auch häufig vor das der Roborock auch in der anderen Etagen die Karte beibehielt. Andere Umgebungen werden offenbar noch nicht immer klar erkannt. Ähnliche Mankos haben wir damals auch schon im Test des Ozmo 930 festgestellt. Nachteile haben sich bei der Reinigung von anderen Bereichen aber dadurch nicht ergeben, man kann dann allerdings keine Sperrbereiche oder Raumfunktionen in der zweiten Etage nutzen.KartenwiederherstellungRauKartenauswahl
Möchte man also regelmäßig zwei größere Etagen saugen lassen und dennoch mit Sperrbereichen arbeiten, dann muss man eventuell doch ein Magnetband zu Hilfe nehmen oder aber einfach in jede Etage einen Roboter stellen. Obwohl ein Magnetband nicht zum Lieferumfang gehört, kann auch das weiterhin beim Roborock S6 zur Absperrung verwendet werden.
Neben den neuen Raumfunktionen sind also auch weiterhin Reinigungsbereiche und Sperrbereiche definierbar. Obwohl einige der neuen Funktionen noch mit Beta gekennzeichnet sind, funktionierten diese im Test problemlos. Ein Magnetband zum Absperren von Räumen oder Bereichen ist eigentlich beim Roborock nicht notwendig, man zeichnet einfach einen Sperrbereich in die Karte und speichert diesen. In unserem Testvideo demonstriere ich diese Funktion noch mal recht anschaulich.
Roborock S6 ist deutlich leiser als der Vorgänger
Eine weitere positive Änderung des Roborock S6 gegenüber dem Roborock S5 ist, dass dieser bei gleicher Saugstärke ca. 4 dBA leiser arbeitet. Dass es der Hersteller geschafft hat den Roboterstaubsauger noch leiser zu bekommen ohne dass man die Saugstärke reduzieren musste, hat uns schon etwas verblüfft, denn eigentlich war die Geräuschkulisse des Roborock schon immer recht annehmbar. Als ich den neuen Roborock S6 das erste Mal testete, musste ich aufgrund der niedrigeren Lautstärke mich zweimal davon überzeugen dass ich wirklich die höchste Saugstärke aktiviert hatte. Er ist wirklich spürbar leiser geworden. Man kann zwar noch immer nicht nebenbei gemütlich TV schauen wenn man die höchste Saugstärke aktiviert hat, aber unterhalten kann man sich eigentlich recht problemlos. Da es sich bei dem Roborock-Geräusch auch vorwiegend um ein rauschendes tiefes Luftgeräusch handelt, ist es weniger unangenehm als bei vielen anderen Robotern mit ähnlich hohen Saugeigenschaften.
Um sicherzugehen dass der Hersteller auch nicht geschummelt und einfach die Saugleistung reduziert hat, haben wir natürlich auf der Testfläche wieder alle wichtigen Saugtests gemacht (siehe unsere Videos). Die Saugtests haben bestätigt dass der neue Roborock S6 bei der Reinigungsleistung praktisch unverändert gut saugt.
Roborock S6 – Der Lieferumfang mit Einwegwischtüchern und neuer Ladestation
Beim Lieferumfang und Design des neuen Roborock S6 hat sich nur sehr wenig gegenüber den vorherigen Modell geändert. Da der Roboter ja jetzt auch in Deutschland verkauft wird, und natürlich auch ein CE-Zeichen trägt, wird der Roboter mit deutscher Bedienungsanleitung (mehrsprachig) ausgeliefert. Auch die neue Ladestation wird mit passendem Kabel für deutsche Steckdosen ausgeliefert.mit KabelaufwicklungLadestation Vergleich
Auffällig ist, dass die neue Ladestation deutlich breiter ist als die alte. Man kann kann jetzt ein Teil des Netzkabels im Inneren aufwickeln und so eventuell im Raum verstecken. Allerdings wird man das vermutlich selten brauchen, denn das mitgelieferte Kabel ist noch nicht mal 1 m lang, also wirklich relativ kurz. Wer keine Steckdose in der Nähe hat und nicht zum Mehrfachstecker greifen will, kann allerdings auch zu anderen Netzkabeln greifen da eine Standard-Buchse in der Ladestation verbaut wurde.
Roborock S6
Roborock S5
Insgesamt findet man also jetzt folgende Teile im Paket:
- Saugroboter Roborock selbst
- Wischmoppaufsatz (mit integriertem Wassertank und regulierbarer Wasserzufuhr)
- zwei Mikrofaser Wischtücher (auswaschbar)
- 10 Einwegwischtücher mit Wischtuch-Adapter
- vier Ersatzkapseln (Wasserweiterleitung von Tank zum Wischtuch)
- automatische Ladestation (mit integriertem Netzgerät)
- große transparente Bodenplatte zum Anstecken an Ladestation
- Netzkabel mit passendem Stecker für deutsche Steckdosen (EU-Version)
- Ersatz Feinfilter (Hepafilter)
- deutsche Bedienungsanleitung (mehrsprachig)
Wie man sieht ist ansonsten der Lieferumfang weitgehend identisch wie bisher. Man bekommt nur zusätzlich neben dem normalen Wischaufsatz und den wiederverwendbaren Wischtüchern auch noch zehn Einwegtücher mit Adapter mitgeliefert. Wer also die Wischtücher nicht auswaschen möchte, kann jetzt an den mitgelieferten Adapter ein Einwegwischtuch heften. Dieser Adapter wiederum wird dann an den normalen Wischaufsatz mit Wassertank geschoben. Nach dem Feucht- Wischen, kann dieses Wischtuch dann entsorgt werden. Ich persönlich würde allerdings empfehlen doch vorwiegend mit den wiederverwendbaren Wischtüchern zu arbeiten, dies ist auf Dauer nicht nur günstiger sondern sicher auch ökologischer.
Der Wischaufsatz mit Wassertank wurde gegenüber dem Vorgänger jetzt mit einem zusätzlichen Schalter ausgestattet mit welchem man die Wasserzufuhr in zwei Stufen umschalten kann. Möchte man einen empfindlichen Boden nass wischen, z.b. Laminat oder anderen Holzboden, so kann man jetzt die Wassermenge durch den Schalter reduzieren. Bei sehr unempfindlichen Böden wie Vinylboden, Fliesen usw. kann man dagegen die Wassermenge erhöhen. Hinter diesem Schalter steckt keine komplizierte Elektronik, sondern er reduziert vermutlich nur die Öffnung für das Wasser am Tank, das heißt es tropft dann langsamer oder schneller auf das Mikrofasertuch bzw. Einwegtuch. Diese Technik ist einfach aber funktioniert durchaus gut und macht sich in der Praxis auch bemerkbar.Einwegtuch (Einwegmopp)
Roborock – andere Tasten und andere Seitenbürste
Auf den ersten Blick hat sich am Design und Aufbau des eigentlichen Saugroboters nichts getan. Wenn man ihn genauer betrachtet merkt man lediglich dass er auf der Oberseite jetzt etwas anders aussehende Tasten besitzt. An diesem Merkmal kann man jetzt gut erkennen ob es sich hier um den Roborock S5 oder den neuen Roborock S6 handelt. Das neue Modell hat etwas länglichere Tasten, die zu einem Tastenfeld vereint wurden.Die Funktion der Tasten ist weiterhin gleich geblieben, der Roboter kann damit recht intuitiv bedient werden:
- Taste Home – Schickt Roboter zur Ladestation
- Start / Stopp Taste (lange drücken für Ein/Aus)
- Spot-Reinigung – Reinigung Bereich um den Roboter herum
Auch auf der Unterseite entdeckt man nur eine kleine Änderung. Der neue Roborock S6 hat eine andere Seitenbürste. Die neue Seitenbürste hat 5 statt 3 Arme und hat keine normalen Borsten mehr. Statt den üblichen Borsten hat jeder Arm jetzt ein zweigeteiltes Gummi als Bürste. Warum man jetzt die Seitenbürste aus Gummi anfertigt, war für uns schon etwas erstaunlich. Auf Nachfrage wurde uns mitgeteilt dass man damit die Effektivität der Seitenbürste auf Teppich erhöhen möchte.Die neue SeitenbürsteIm Vergleich mit dem Vorgänger
Ob das wirklich gelungen ist, konnten wir während des Test bislang nicht wirklich ermitteln. Es kann aber durchaus sein dass dies bei größeren Schmutzpartikeln zutrifft. Zudem dürfte die Bürste jetzt weniger Reibung auf höheren Teppichen verursachen und dadurch weniger oft abschalten als die alte Seitenbürste. Wenn Überlastung der Seitenbürste droht, schaltet die Elektronik die Seitenbürste ja stets kurz ab. Der Vorteil der neuen Bürste dürfte jedoch nach unserer Einschätzung marginal sein. Feststellen konnten wir allerdings dass die neue Seitenbürste bei sandigen Schmutz am Hartbodenrand weniger effizient ist als die alte. Auf unserer Testfläche wo wir die Randreinigung mit Quarzsand testen (siehe Video) schnitt der Vorgänger mit der alten Seitenbürste etwas besser ab, weshalb der neue Roborock S6 in der Hartbodenbewertung etwas absackte. Bei der Eckreinigung auf Hartboden haben aber beide Seitenbürsten weiterhin noch Luft nach oben, aber da haben ja viele Saugroboter so ihre Schwierigkeit.
Die Schwäche der neuen Seitenbürste sollte aber nicht kaufentscheidend sein, denn schließlich gibt es Seitenbürsten auch als Zubehör und man kann jederzeit seine bevorzugte Seitenbürste einsetzen. Die alte Seitenbürste dürfte auch am neuen Roborock S6 passen.
Ansonsten konnten wir beim Design des Saugroboters keine Veränderungen zum Vorgänger feststellen. Es wird die gleiche Hauptbbürste mit weichen Borsten und Gummilamellen eingesetzt. Auch das Schmutzfach und der 480 ml Schmutzbehälter sind identisch. Man kann die alten Bürsten und Schmutzbehälter problemlos auch in den neuen Roboter einsetzen und umgekehrt.
Auch der Hepa Feinstaubfilter ist identisch, das Zubehör des Roborock S5 kann also problemlos auch für den neuen Roborock S6 verwendet werden. Das sollte auch auf die inneren Werte zutreffen, so ist beispielsweise der gleiche große Akku mit 14,4V und 5200 mA verbaut, damit hat der Roborock S6 weiterhin mehr Akkureserven als die meisten Saugroboter auf dem Markt.
Roborock S6
Roborock S5
Hat sich die Reinigungsleistung des Roborock S6 verändert?
Die Reinigungsleistung des Roborock haben wir ja schon ausgiebig im Testbericht zum Roborock S50 aufgezeigt, sie war wirklich sehr gut sowohl auf Teppich als auch auf Hartboden. Das hat sich beim neuen Modell nicht geändert. Eigentlich hätten wir uns neue Saugtests fast sparen können, denn das neue Modell ist von der Bauart und der Saugleistung ja praktisch identisch, von daher waren auch keine Änderungen zu erwarten. Lediglich die Änderung der Seitenbürste, die jetzt vorwiegend aus Gummi besteht, verändert ein klein wenig die Effektivität bei der Randreinigung. Das war auch bei unserem Randtest, wo wir immer Quarzsand gezielt am Rand einer Testfläche verteilen, deutlich erkennbar als auch messbar. Der neue Roborock S6 tut sich bei sandigen Schmutz am Rand etwas schwerer, er braucht einfach mehre Randfahrten um den Rand sauber zu bekommen. Nach 20 Minuten hat er es zwar auch geschafft, aber es hat schon etwas länger gedauert. Bei den Ecken war der Roborock ja noch nie perfekt, hier schiebt er beim Randtest schon mal etwas Sand hinein was er dann nicht mehr heraus bekommt, da hat sich fast nichts geändert. Im Wohnraum macht sich die etwas schlechtere Randreinigung in der Praxis aber selten wirklich bemerkbar.RandreinigungstestEcken nach der Randreinigung
Bei unserem Wohnraum-Praxistests die wir über mehrere Wochen täglich durchgeführt haben, zeigen sich zwischen dem neuen Roborock S6 und dem Vorgänger Roborock S50 keine Unterschiede, beide haben sowohl bei unserem Schnippseltest als auch der üblichen Reinigung keinen Unterschiede aufgezeigt. Er reinigt nach wie vor sehr gut und navigiert auch praktisch unverändert gut selbst in sehr komplexen Wohnungen. Engstellen, Stühle, Tischbeine stören ihn nicht und werden wirklich gezielt umfahren. Bei der Reinigung ist er sogar noch ein klein wenig flotter geworden, unseren Testraum schafft er jetzt in 10 Minuten was sehr gut ist.
Die Art der Navigation ist gleich geblieben, er umfährt zunächst den Raum gezielt am Rand und reinigt dann den Raum gezielt in Bahnfahrweise. Ist der Raum etwas größer, so unterteilt er diesen in zwei oder mehrere Bereiche. Hänger gab es während des Tests zu keiner Zeit.
Selbst im Max-Modus ist er jetzt wirklich sehr erträglich laut, wem das noch zu laut ist, der kann auf eine der 3 weiteren Saugstufen zurückschalten. Man kann auch gezielt eine Art Teppichmodus aktivieren. In diesem Modus erhöht der Roborock S6 selbstständig die Saugleistung wenn er auf Teppich fährt, auch dann wenn die schwächste Saugstufe „Leise“ aktiviert ist. Der Standby-Strombedarf hat sich ebenfalls nicht geändert, ist er aufgeladen so verbraucht die Ladestation im Schnitt 2,7 Watt an Leistung, was für einen WLAN-Roboter noch OK ist.
Durch die neuen Raumfunktionen kann man den Roboter auch einzelne und mehrere Räume hintereinander saugen lassen. Die Randgrenzen an der Tür werden dabei recht gut eingehalten. Kann er während der Reinigung nicht alle Bereiche erreichen, beispielsweise weil eine Tür zu ist, dann sagt er das in deutscher Sprache wenn er wieder an die Ladestation andockt.
Unsere neuen Saugtest mit Quarzsand auf einer Schmutzmatte und einem Läufer sind nahezu identisch verlaufen wie beim Vorgänger, Ihr könnt es im Video selbst sehen. Bei der kurzflorigen Schmutzmatte schaffte es der Roborock jetzt 64% an Sand wieder herauszusaugen und am etwas höheren Läufer waren es ebenfalls wieder 40%. Das sind nach wie vor sehr gute Werte, nur sehr wenige Staubsaugerroboter schaffen hier mehr.
Auch bei dem Härtetest mit Katzenstreu, Semmelmehl und Quarzsand war das Ergebnis praktisch genauso gut wie beim Vorgänger. Der Roboter verteilte den Schmutz nicht nach außen sondern schaffte es mit wenigen Überfahrten die gesamte Schmutzmenge zu 100% aufzusaugen. Bereits nach 5 Minuten wirkte die Fläche bereits sehr sauber. Auch der Schmutzbehälter kam keineswegs an seine Grenze, er hätte durchaus noch mehr aufnehmen können.
Den Türschwellen-Test haben wir uns diesmal erspart, da der Roboter ja von der Bauart praktisch identisch mit dem Vorgänger ist. Ihr könnt euch daher das Verhalten bei Türschwellen und Höhenunterschieden im Test zum Roborock S5 durchlesen und auf Video anschauen. In der Regel befährt der Roboter Kanten bis ca. 19 mm! Gleiches gilt für die verschiedenen Wischtests mit dem Wischaufsatz und dem wiederverwendbaren Mikrofasertüchern (oft Mopp genannt). Auch das ist alles gleich geblieben, daher könnt Ihr euch das im Roborock S5 Test anschauen.
Getestet haben wir lediglich den neuen Wischtuchadapter für die Einweg-Wischtücher und die Einweg-Wischtücher selbst. Diesen Test könnt Ihr teilweise auch in unserem neuen Testvideo (siehe unten) sehen. Sie funktionieren aber im Grunde völlig identisch, sie verteilen das Wasser ordentlich und nehmen auch ordentlich den Schmutz auf. Da aber auch diese nicht so sonderlich groß sind, sollte man wie bei allen Wischrobotern nur leicht verstaubte Flächen damit reinigen, darauf bin ich ja im letzten Test und im Video schon eingegangen. Auf jeden Fall geben sie das Wasser recht ordentlich ab und der Schalter für die Wassermenge macht sich auch bemerkbar, wie man im Video sieht. Da es einige Minuten (ca. 2 bis 5 Minute) dauern kann bis das Tuch ausreichend befeuchtet ist um Wasser abzugeben, empfehle ich ein leichtes Anfeuchten oder einfach 5 Minuten zu warten bevor man das Wischen startet, auf diese Weise werden dann auch gleich die ersten Quadratmeter ordentlich gewischt.Einwegtuch (Einwegmopp)
Generell ist noch zu sagen dass die Wischfunktion Teppiche nicht automatisch umfährt, das Wischtuch wird also auch leicht über den Teppich gezogen. Ist der Raum nicht gravierend verschmutzt, macht sich das aber bei kurzflorigen Teppichen nicht negativ bemerkbar. Wir konnten nicht feststellen dass Schmutz an die Teppiche abgegeben wurde. Auch gab es keine Hänger am Teppich wie es oft bei anderen Robotern mit Wischaufsatz der Fall ist. Allerdings bei höheren Teppichen kann eine Umfahrung Sinn machen, dies kann man dann über einen Sperrbereich in der Karte erreichen.
Da Einwegtücher zusammen mit dem Wischtuchadapter etwas höher sind, ergibt sich etwas mehr Anpressdruck. Die Teppiche dürfen hier nicht ganz so hoch sein wie bei dem Mehrweg-Mikrofasertuch.
Unterschiede zwischen Roborock S6 und S5 auf einen Blick
Modell | Roborock S6 | Roborock S5 (alias S50 / S55) |
---|
Saugleistung (Herstellerangabe) | 2000 Pascal | 2000 Pascal |
Reinigungsleistung im Test | Sehr gut (nahezu identisch mit Vorgänger) | Sehr gut (siehe Testbericht und unsere Videos) |
Wischfunktion | Ja | Ja |
Mehrweg – Wischtücher | Ja (2 im Lieferumfang) | Ja (2 im Lieferumfang) |
Einweg-Wischtücher | Ja (10 im Lieferumfang) | Nein |
Wassermenge beim Wischen | In zwei Stufen umschaltbar | eine vorgegebene Menge |
Seitenbürste | besteht nun aus Gummi und hat 3 Arme | besteht aus Fasern (Borsten) und hat 3 Arme |
Automatische Raumaufteilung per App | Ja | Nein |
Raumaufteilung manuell änderbar | Ja | Nein |
Gezielte Einzelraumreinigung | Ja | Nur indirekt, indem man Raum als Bereich markiert |
Einzelraumreinigung auch per Timer | Ja | Nein (nur komplette Wohnung) |
Bedienungstasten | 3 Tasten (neues Design) | 3 Tasten |
Lautstärke im Max Modus | ca. 64 dbA (deutlich leiser als der Vorgänger) | ca. 68 dBA |
Geschwindigkeit | im Testraum ca. 19 Minuten (etwas flotter) | im Testraum ca. 21 Minuten |
Erkennt Magnetband | Ja | Ja |
Weitere App-Neuerungen | Verknüpfung mit anderen Xiaomi-Smarthome Geräten möglich | – |
Bedienungsanleitung | Deutsch sowie weitere Sprachen | mehrere Sprachen aber kein Deutsch |
Zubehör | identisch mit dem Roborock Vorgänger (Baugleich) | gut erhältlich |
Sprachausgabe und App | Deutsch | Deutsch |
Aktueller Preis | u.a. hier über die Shops GearBest* Amazon* oder Cyperport* | u.a. hier über die Shops GearBest* Amazon* oder Cyperport* |
Roborock S6 Testergebnis und Fazit
Insgesamt hat uns der neue Roborock S6 sehr gut gefallen. Aufgrund unserer Tests und den praktischen Erfahrungen liefert der Roborock S6 derzeit das beste Gesamtergebnis von allen getesteten Saugrobotern ab. Er ist sowohl bei der Reinigung aber auch bei der Bedienung wirklich gut und zuverlässig, er erfüllt sowohl die Herzen des Technik-Fans aber auch von den Anwendern denen es vornehmlich nur um eine gute Handhabung und Reinigung geht. Er wird daher unser neues Referenzgerät, mit dem sich zukünftige Saugroboter im Test messen lassen müssen.
Eigentlich hat er alles was man heute von einem sehr guten Saugroboter erwarten kann. Lediglich bei der Eckreinigung könnte er noch etwas zulegen und auch eine Verwaltung von mehreren Karten würde so manchen freuen. Anregen möchte ich auch noch eine Option mit der man die Magnetkartenerkennung abschalten kann, wenn man mehrere Saugroboter besitzt, ist das manchmal nützlich.
Empfehlen kann ich den Roborock S6* aber auch so wie er ist, den Preis finde ich hier angemessen, auch wenn man es sich natürlich immer noch günstiger wünscht. Bei unserer Bewertung landet er fast punktgleich mit den Vorgänger Roborock S5 ganz oben in der Rang- bzw. Testliste. Dass er den Vorgänger nicht überholt, lag nur daran dass er durch die neue Seitenbürste bei der Randreinigung etwas schlechter abschnitt und wir ja die Reinigung sehr hoch gewichten. Da man die Seitenbürste aber wechseln kann, sollte das nicht wirklich kaufentscheidend sein.
Viel interessanter ist hier schon der Preis, der neue Roborock S6* kostet zum Testzeitpunkt ca. 150 Euro mehr als der Vorgänger Roborock S5, siehe unteren Preisvergleich. Die Unterschiede sind aber eigentlich nicht so gewaltig, bei der Reinigungsleistung und auch den Grundfunktionen sind beide genauso gut. Wenn einem die Raumfunktionen und die etwas leisere Arbeitsweise nicht so wichtig sind, so wird man mit dem älteren Modell vermutlich genauso glücklich werden. Jeder muss also selbst entscheiden ob einem die oben geschilderten Vorzüge den Aufpreis wert sind. Man sollte dabei auch berücksichtigen dass der neue Roborock S6 jetzt offiziell in Deutschland mit Garantie verkauft wird, dies ist sicher im Reparatur- oder Garantiefall eine Erleichterung.
Ein Umstieg vom Roborock S5 (alias S50 oder S55) auf den neuen Roborock S6 lohnt sich allerdings aus unserer Sicht nicht wirklich, dazu sind die Verbesserungen doch etwas zu gering ausgefallen.
Achtung: Inzwischen scheinen auch andere von dem Erfolg des Roborock profitieren zu wollen. Wir haben zufällig bei Händlern wie Amazon Modelle gefunden die auch die Bezeichnung „Roborock“ im Namen tragen. Verwechselt diese Geräte bitte nicht, denn die Unterschiede sind gewaltig auch wenn es in der Beschreibung manchmal anders aussieht. Um Verwechslungen zu vermeiden, vergleicht am besten die Fotos auf unserer Seite genau mit dem Angebot oder nutzt einfach einen unserer Links auf die Angebote.